© Joseph Chen
Die amerikanische Sopranistin MARISOL MONTALVO gehört heute zu den gefragtesten VertreterINNEN der zeitgenössischen Musik. Sie besitzt ein ausserordentlich flexibles Instrument, „brillant stratosphärisch“ und dennoch „süss-stimmig“, das es ihr ermöglicht hat, im Repertoire von Strauss bis Boulez erfolgreich zu sein. Als vollendete, „unermüdliche“ Sängerin wurde sie für ihre bedingungslose Identifikation mit ihren Figuren hoch gelobt.
Sie trat nicht nur mit vielen der bekanntesten Dirigenten und Orchester der Welt auf, sondern hatte auch das Privileg, eng mit vielen der heute führenden Komponisten zusammenzuarbeiten, darunter Matthias Pintscher, Olga Neuwirth und Wolfgang Rihm. Einige haben Rollen speziell für sie geschrieben, darunter Peter Eötvos (Sierve Maria in Liebe und andere Dämonen), Pascal Dusapin (Prothoe in Penthesilea) und Marco Stroppa (Olbia in Il Re Orso). Ihre Affinität zur zeitgenössischen Musik hat zu regelmässigen Engagements mit Ensembles wie dem Klang- forum Wien, dem Ensemble Intercontemporain, dem International Contemporary Ensemble (ICE), dem Ensemble Remix und dem Ensemble Modern geführt.
Obwohl sie in einem breiten Spektrum von Opernrepertoires erfolgreich war, ist Montalvo besonders mit der Titelrolle von Bergs Lulu verbunden. Nach ihrem Debüt in der Rolle an der Opéra National de Paris beschrieb Le Monde ihre Leistung als eine wahre Offenbarung: „Die amerikanische Sopranistin besitzt eine echte Bühnen- und Gesangspräsenz und spielt die anstrengende Rolle mit unglaublicher Intensität.“ In der Folge ist Lulu das Herzstück ihrer Bühnenarbeit geworden; sie hat es in Häusern wie der Deutschen Oper Berlin, dem Théâtre du Capi- tole Toulouse, dem Teatro de la Maestranza, dem Theater an der Wien, der Komischen Oper Ber- lin und im Theater Basel in der gefeierten Produktion von Calixto Bieto aufgeführt.
Ausserhalb des Opernhauses arbeitet Montalvo besonders eng mit Christoph Eschenbach zusammen, der während ihrer gesamten Karriere sowohl Mentor als auch regelmässiger Konzertpartner war. Seit er ihr Debüt in der Carnegie Hall mit dem Philadelphia Orchestra dirigiert hat, hat er sie eingeladen, mit Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, dem Houston Symphony Orchestra, den London Philharmoni- kern, den Münchner Philharmonikern und dem Orchestre de Paris zusammenzuarbeiten. Zuletzt spielte sie die Rolle der Sophie in einer konzer- tanten Aufführung von „Der Rosenkavalier“ mit dem National Symphony Orchestra unter seiner Leitung im Kennedy Center in Washington, DC. Sie hat auch zusammengearbeitet mit Dirigen- ten wie Daniel Harding, Vladimir Jurowski, Christopher Hogwood, Juri Temirkanow, Bern- hard Kontarsky, Sylvain Camberling, Sussana Mälkki, Lothar Zagrosek und Sir Neville Marriner sowie mit Orchestern wie dem Cleveland Orchestra, dem Los Angeles Philharmonic, dem San Francisco Symphony Orchestra, St. Peters- burg Philharmonic, dem Deutschen Symphonie- Orchester (DSO) Berlin, DEM SWR Symphonieorchester, dem ORF Radio-Symphonieorchester (RSO) Wien. Sie trat unter anderem im Opernhaus Zürich, bei den Bregenzer Festspielen, im Gran Teatro del Liceu, im Festspielhaus Baden-Baden, im Teatro Real de Madrid, in der Glyndebourne Festival Opera, im Theater du Chatelet, im Théatre de Geneva, in der Monnaie de Munt,in der Opera de Monte Carlo, in Litauens Nationaloper, in der Polnischen Nationaloper und in der Opera Comique.